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1983 in Iwano-Frankiwsk (Ukraine) geb., studierte sie Philologie und arbeitete nach dem Studium als Journalistin in Kiew. Die Autorin schreibt regelmäßig Kolumnen und lebt seit 2011 in Wien. 2018 erhielt sie für den Text »Frösche im Meer« den Ingeborg-Bachmann-Preis.

In „Blauwal der Erinnerung“ wird eine Frau nach unglücklichen Beziehungen aus der Bahn geworfen, leidet unter Panikattacken und verlässt monatelang die Wohnung nicht. Sie findet Orientierung und Halt in einer historischen Figur, Wjatscheslaw Lypynskyj. Ähnlich kränklich wie dieser Philosoph und Politiker und – wie er – auf der Suche nach Zugehörigkeit, folgt die Erzählerin diesem stolzen, kompromisslosen, hypochondrischen Mann, um durch die Erinnerung der sowjetischen Entwurzelung zu trotzen.

Ein literarisch beeindruckender Roman, der zeigt, was es heißt, wenn die eigene Identität aus Angst, Gehorsamkeit und Vergessen besteht.

„In ihrem Roman namens „Blauwal der Erinnerung“ geht es darum, wie Geschichte entsteht – und Menschen in Vergessenheit geraten. Die Figuren hauchen mit jedem Atemzug ein weiteres Stück von ihrem eigenen Leben aus. Die Zeit „zermalmt sie zu einer gleichmäßigen Masse wie ein gigantischer Blauwal das mikroskopisch kleine Plankton“. In dieser Masse, diesem „schwarzen Weiher“, sucht Maljartschuk Erinnerungsfetzen – und entwickelt daraus für ihr Buch ein stringentes Konzept.“ (Isabel Metzger in: Spiegel online)