Peter Truschner und Hermann Beil lesen aus Bangkok Struggle von Peter Truschner (Peperoni Books 2016).

Peter Truschner, 1967 in Klagenfurt geboren, studierte Kommunikationswissenschaften und Philosophie in Salzburg und lebt heute in Berlin. 2001 erschien bei Zsolnay sein vielbeachteter Debütroman Schlangenkind. Es folgten die Romane Die Träumer (2007) und Das fünfunddreißigste Jahr (2013), Theaterstücke (u.a. Kampfgesellschaft), Opernlibretti, Hörfeatures und Fotoprojekte.
Truschners Werk ist mehrfach ausgezeichnet worden, u.a. mit dem Österreichischen Staatsstipendium für Literatur und dem Preis des Bundeskanzleramts für literarische Debüts. Der Roman Die Träumer wurde 2007 für den Deutschen Buchpreis nominiert. 2003 war Peter Truschner Schwazer Stadtschreiber.

Bekannt ist Peter Truschner vor allem als Autor. Sein Foto- und Textband Bangkok Struggle zeigt nun zusätzliche Facetten eines Künstlers, der gern interdisziplinär arbeitet. Er schont dabei weder sich noch den Betrachter beziehungsweise den Leser. Als Truschner 2011 und 2013 jeweils mehrere Monate in Bangkok war, hielt er sich in den Vierteln auf, wo Händlerinnen, Handwerker und Arbeiter leben, Menschen, deren Leben geprägt ist von harter, anstrengender Arbeit ohne Aussicht auf Wohlstand.

Truschner stellt das Elend nicht aus, sondern zeigt den Alltag der Menschen, deren Vertrauen er gewonnen hat. Einen Alltag, den Millionen von Menschen nicht nur in Bangkok teilen. Einen Alltag, der, obwohl tausende von Kilometern entfernt von Europa und den USA, geprägt ist von global organisierten Wirtschaftszusammenhängen. Darüber reflektiert Peter Truschner in seinen Texten, die dann aber, ganz anders als die Fotografien, aufs höchste zugespitzt sind.

Trotz der offenkundigen Armut und Trostlosigkeit sind die Bilder zärtlich und würdevoll, die Texte aber schonungslos und konfrontativ. Diese Kombination macht das Buch zu einer so starken Erfahrung.

„Peter Truschner schont in seinen Texten über eine Welt, in der es um den Preis und nicht um den Wert einer Ware, der Arbeit oder des Lebens geht, weder sich noch den Leser. Gewidmet ist das Buch den Menschen von Bangkok. Und Bangkok kann an vielen Orten sein.“ (Stefan Gmünder)

Hermann Beil, geb. 1941 in Wien, ist Dramaturg und Theaterregisseur und war von 2009 bis 2016 Präsident der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste. Nach seiner Tätigkeit an den Städtischen Bühnen Frankfurt a.M. und am Basler Theater arbeitete er als Dramaturg mit Claus Peymann am Staatstheater Stuttgart, am Schauspielhaus Bochum und am Wiener Burgtheater, das er gemeinsam mit Peymann als Co-Direktor leitete. Daneben war er als Mitarbeiter von Peter Stein für die Salzburger Festspiele tätig. 1999 wechselte er gemeinsam mit Peymann als Chefdramaturg an das Berliner Ensemble. 1995 wurde Beil mit dem Deutschen Kritikerpreis und zusammen mit Claus Peymann mit dem Theaterpreis Berlin ausgezeichnet.

 

 

 

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