Norbert Gstrein liest aus seinem neuesten Roman In der freien Welt (Hanser Verlag, Februar 2016).
Norbert Gstrein, 1961 in Mils bei Imst geboren, lebt in Hamburg. Er erhielt unter anderem den Alfred-Döblin-Preis und den Uwe-Johnson-Preis. Bei Hanser erschienen von ihm die Romane Die Winter im Süden (2008), Die englischen Jahre (Neuausgabe 2008), Das Handwerk des Tötens (Neuausgabe 2010), Die ganze Wahrheit (2010) und Eine Ahnung vom Anfang (2013) sowie der Band mit frühen Erzählungen In der Luft (Drei lange Erzählungen, Neuausgabe 2011).
In der freien Welt: Norbert Gstrein hat einen großen Roman über Leben und Sterben eines Mannes geschrieben – und darüber, warum es uns alle angeht. Er erzählt von John, einem amerikanischen Juden und ehemaligen Freiwilligen der israelischen Armee, der in San Francisco auf offener Straße niedergestochen wird. Wer war John? – Diese Frage stellt sich dem österreichischen Autor Hugo, der um seinen Freund trauert. Auf den Spuren Johns reist er nach Kalifornien, wo sich die beiden vor einem halben Leben kennengelernt haben, und dann nach Israel. Dort findet er sich im jüngsten Gaza-Krieg auf beiden Seiten des Konflikts wieder.
Spätestens mit Die englischen Jahre und Das Handwerk des Tötens hat Norbert Gstrein sich „als einer der allerersten Erzähler nicht nur der deutschen, sondern der europäischen Literatur etabliert“ (Richard Kämmerlings, FAZ). In der freien Welt wagt nun die Frage nach unserem heutigen Blick auf jüdische Identität, auf das Fortwirken deutscher Geschichte und die Politik Israels. Ein mitreißendes, bewegendes Buch und ein Einspruch gegen die einfachen Gewissheiten.
Univ.-Prof. Dr. Martin Sexl, geb. 1966 in Hall in Tirol, ist Studienbeauftragter für Vergleichende Literaturwissenschaft, Leiter des Bereichs Vergleichende Literaturwissenschaft und Vorstand des Instituts für Sprachen und Literaturen an der Universität Innsbruck.