„Obwohl es eigentlich so klar und eindeutig war – allerdings auch so unglaublich -, brauchte Klara eine Weile, um zu verstehen, dass es sich bei dem Foto ihrer Großmutter, das sie soeben in der Hand hielt, nie und nimmer um die Anlehnung an jenes berühmte Yves-Klein-Bild handeln konnte. Ganz sicher nicht, war diese Frau doch im September des Jahres 1957 verschwunden und nie wieder aufgetaucht.“
Sprung ins Leere: Klara Ingold arbeitet im Kunsthistorischen Museum in Wien. Sie ist beseelt von einer tiefen Liebe zu den Gemälden. Deshalb interessiert sie sich anders als ihre Mutter auch für die künstlerische Hinterlassenschaft ihrer ungeliebten Großmutter Helga, die die Familie 1957 ohne ein Wort verließ – und deren Werke jetzt in einer Lagerhalle wieder entdeckt werden. Darunter findet sich eine Fotografie, die einen vagen Hinweis liefert, wohin sie gegangen sein könnte. Klara Ingolds emotionale Spurensuche führt nach Japan, zu einem Gemälde mit dem Titel „Die blinde Köchin“, das vielleicht ihre Großmutter zeigt.
Heinrich Steinfest, geboren 1961. Albury, Wien, Stuttgart – das sind die Lebensstationen des erklärten Nesthockers und preisgekrönten Autors. Er wurde mehrfach mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet, erhielt 2009 den Stuttgarter Krimipreis und den Heimito-von-Doderer-Literaturpreis. Bereits zweimal wurde Heinrich Steinfest für den Deutschen Buchpreis nominiert: 2006 mit „Ein dickes Fell“; 2014 stand er mit „Der Allesforscher“ auf der Shortlist. 2016 erhielt er den Bayerischen Buchpreis für „Das Leben und Sterben der Flugzeuge“, 2018 wurde „Die Büglerin“ für den Österreichischen Buchpreis nominiert.