„Der Leitsatz meines Vaters lautete: Jeder ist verpflichtet, das Beste in seinem Leben zu geben, um Leid in seinem Umfeld zu verringern, um die Menschheit vorwärtszubringen, aber stets in den für ihn vorgegebenen Möglichkeiten.“

Elisabeth ist das jüngste der vier Brugger-Kinder. Im Ersten Weltkrieg arbeitet sie als Lazarettschwester, nach dem Krieg studiert sie Medizin. Sie heiratet den Sohn einer alteingesessenen Wiener Ärztefamilie, der versehrt von der Südfront zurückgekehrt ist. Die beiden führen gemeinsam eine Praxis. Elisabeth kann die Augen nicht verschließen vor dem Elend der Frauen, die in ihrer Verzweiflung eine Engelmacherin aufsuchen. Eine besonders enge Beziehung hat sie zu ihrem Bruder Eugen, sie ist die Einzige, die von seiner Affäre mit der Frau seines Zwillingsbruders Carl weiß. Als Eugen eine Familie vor der SS versteckt, wird er selbst zum Gesuchten.

Judith W. Taschler, geboren 1970 in Linz, wuchs mit sechs Geschwistern, vielen Tieren und Büchern im Mühlviertel auf. Sie lebt heute in Innsbruck. Für ihren Bestseller Die Deutschlehrerin (2013) erhielt sie den Friedrich-Glauser-Preis. Vor ihrem aktuellen Roman erschien bei Zsolnay ihr Roman Über Carl reden wir morgen (2022). Das Werk der Autorin umfasst neun Bücher, die seit 2011 veröffentlicht wurden.

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