Der Autor und Musiker Hans Platzgumer präsentiert am Dienstag, 23. Mai 2017 in der Stadtbücherei Schwaz seinen neuen Grenz- und Enderfahrungsroman „Am Rand“

Hans Platzgumer, geboren 1969 in Innsbruck, lebt in Bregenz. Er studierte an der Musikhochschule in Wien, absolvierte ein Filmmusik-Studium in Los Angeles und veröffentlicht in unterschiedlichen Formationen elektronische Musik. Über seine Musik zu Hörspielen fand Platzgumer zum Schreiben. Während Platzgumers erster Roman „Expedition“ deutlich autobiografische Züge aufwies, ist sein zweiter Roman „Weiß“ eine fiktive Geschichte. Das Buch handelt von einem Aussteiger aus der westlichen Leistungsgesellschaft, der in der Arktis seinen inneren Frieden sucht. Zur Recherche reiste Platzgumer selbst in die Arktis. Sein dritter Roman „Der Elefantenfuß“, der 25 Jahre nach der Katastrophe von Tschernobyl spielt, erschien zufällig am 11. März 2011, dem Tag, als Erdbeben und ein Tsunami in Japan zu der Nuklearkatastrophe von Fukushima führten. Der Roman erfuhr dadurch besondere Beachtung. Im Frühjahr 2012 erschienen die Novelle „Trans-Maghreb“ (Limbus), die ein Eisenbahnprojekt in Libyen beschreibt, das von den Wirren des Arabischen Frühlings zerschlagen wird. „Trans-Maghreb“ wurde 2014 als Operninszenierung bei den Bregenzer Festspielen aufgeführt. Im gleichen Jahr erschien der Roman „Korridorwelt“.  Wieder nahm Platzgumer ein reales Ereignis – in diesem Fall das Northridge-Erdbeben 1994 – und erzählte vor diesem Hintergrund die fiktive Geschichte eines Straßenmusikers in Los Angeles. Im Februar 2016 erschien sein neuer Roman „Am Rand“ im Wiener Paul Zsolnay Verlag.

 

Wozu ist man fähig in der Überzeugung, das Richtige zu tun? Der fesselnde neue Roman von Hans Platzgumer:

Ein Mensch steigt früh am Morgen auf einen Berg. Sobald es dunkel ist, will er einen letzten Schritt tun. Schon immer lagen der Tod und das Glück für Gerold Ebner nah beieinander. Als Kind hat er seinen ersten Toten gesehen. Später hat er zwei Menschen eigenhändig den Tod gebracht: Er erlöste seine Mutter vom terrorisierenden Großvater und seinen besten Freund von dessen Leiden. Doch ist er damit zum Mörder geworden? Noch einmal entscheidet sich Gerold gegen das Gesetz und findet so sein eigenes Glück, das ihm der Tod wieder nimmt … Fesselnd bis zum Schluss schildert der Ich-Erzähler die Ereignisse, die ihn an den Rand eines Felsens geführt haben.

„Am Rand“ ist ein starkes Buch. Denn es wirft Fragen auf, ohne diese Fragen plump in den Raum zu stellen. Sie kommen beim Lesen von selbst, denn so, wie die Hauptfigur Gerold Ebner auf sein Leben zurückblickt, so schaut man auch als Leser in sich hinein: wie hätte ich gehandelt? Wie würde ich handeln, wenn ich alle, die ich liebe, verliere? Könnte ich jetzt dort auf diesem Berg sitzen, am Rand?“ (Theresa Hübner,  SWR 2)