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Mittwoch, 06.11.2013
Lesung Carolina Schutti
Violoncello Anita Knoll, Elektronik Ralph Schutti
20.00 Uhr Eremitage Schwaz
Carolina Schutti, geboren 1976 in Innsbruck, studierte Germanistik, Anglistik, Konzertgitarre und Gesang, lehrte u.a. als Dozentin an der Universität Florenz, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Literaturhaus Innsbruck und Vorstandsmitglied des Brenner-Forums und lebt als freie Schriftstellerin in Innsbruck. Seit 2006 hat sie zahlreiche Erzählungen, zwei Romane (Wer getragen wird, braucht keine Schuhe, Einmal muss ich über weiches Gras gelaufen sein – beide Otto Müller Verlag) und ein Hörspiel (Kalte Asche, ORF 2011) sowie literaturwissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht. Sie ist Trägerin etlicher Preise und Stipendien.
Einmal muss ich über weiches Gras gelaufen sein (Otto Müller Verlag 2012): Ein schattiges Dorf und eine Tante, die nicht über die Vergangenheit spricht: In diese Welt wird Maja von einem Tag auf den anderen geworfen. Mit dem frühen Tod ihrer weißrussischen Mutter geht ihre Sprache verloren, sie versteht die Tante nicht, die von nun an für sie sorgt. In dem abgelegenen Haus gibt es nicht viel Abwechslung für das in sich gekehrte Mädchen. Einzig Marek, ein ehemaliger polnischer Zwangsarbeiter, vermag Maja ein Gefühl von Geborgenheit zu vermitteln. Der Klang seiner Muttersprache erweckt in ihr eine Erinnerung an die eigenen vergessenen Wurzeln, an die verlorene Spache ihrer frühesten Kindheit. Als Heranwachsende versucht sie, an der Seite ihrer Freundin, ihrer inneren Heimatlosigkeit zu entkommen und verlässt schließlich mit deren Bruder das Dorf, um in der Stadt ein neues Leben zu beginnen. Doch Sprachlosigkeit und unausgesprochene Geheimnisse lassen sie auch dort nicht los. Sie beschließt, das Schweigen hinter sich zu lassen und begibt sich auf die Suche nach ihrer verlorenen Herkunft.
"Sprache und die darin begründete Heimat sowie die Folgen eines kindlichen Sprachverlusts sind die großen Themen dieser Erzählung, die in ihrer vorsichtigen, verknappten Prosa viel Platz für die Fantasie des Lesenden lässt und noch lange nachwirkt." (Die Presse)
"Die Innsbrucker Schriftstellerin Carolina Schutti ist die Fängerin der gedämpften Gefühle, des verschütteten Schmerzes, des unterdrückten Leids. /.../ Sie setzt auf die Kunst der Beschreibung, den genauen Blick, die knappe Sentenz." (Salzburger Nachrichten)
Einlass ab 18 Uhr / Freiwillige Spenden
Foto: Literaturforum Schwaz
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