Dienstag, 06.11.2012
Lesung Andreas Maier
20.00 Uhr Stadtwerke Schwaz

Andreas Maier liest aus seinem Roman Das Haus (Suhrkamp Verlag 2011).

Andreas Maier, geboren 1967 in Bad Nauheim (D), studierte Altphilologie, Germanistik und Philosophie und lebt in Frankfurt am Main. Seine Romane (Wäldchestag, Klausen, Kirillow, Sanssouci, Das Zimmer, Das Haus - alle bei Suhrkamp) wurden in mehr als zehn Sprachen übersetzt. Maiers Frankfurter Poetikvorlesungen erschienen 2006 bei Suhrkamp.

Maiers Werke thematisieren u.a. gedankenlose Sprachkultur und fehlgeleiteten politischen Aktionismus. In Zeitungsartikeln, Essays und seinen Poetikvorlesungen äußert sich Maier immer wieder zu Fragen der Politik, des Umweltschutzes und der richtigen Lebensführung.

Das Haus: Am Beginn dieses Lebens ist Herbst, und Enten schwimmen auf dem Bad Nauheimer Teich. Der Erzähler erinnert sich an ein Paradies, ein Leben ganz ohne Menschen und Zwänge. Die ersten drei Jahre verlebt er bei seiner Urgroßmutter. Aber dann kommt der Einzug in das große, neue Hause der Familie, das dort gebaut worden ist, wo vormals die Apfelbäume standen. Das leere Haus wird zum Lebenszentrum des Kindes. Auf der Flucht vor dem grellen Küchenlicht des gemeinsamen Abendessens werden die unteren Regionen, die Kellerräume mit ihren Ölbrennern und Tankanlagen, zu seiner abgründigen Heimat. Das Kind spricht lange nicht, nimmt keinen Kontakt zu seiner Umwelt auf, wird zu Ärzten gebracht. Später fliegt der Keller als Raumschiff Enterprise in den Wetterauer Himmel, und der ältere Bruder ist der Kommandant. Während die Schwester, laut wie die Posaunen von Jericho, die Wände des Hauses zum Erzittern bringt.
Mit Das Haus setzt Andreas Maier konsequent fort, was er mit seinem Erfolgsroman Das Zimmer begonnen hat. Ein Buch, ein Haus, ein Leben, nahe herangezoomt, dann wieder fast klinisch sezierend auf Abstand gebracht und immer erfüllt von der Seele des Kindes - und von dem vielleicht, was wir lange schon vergessen haben, auch wenn es einmal unser aller Ursprung gewesen ist.

"Sein Buch ist herrlich eigen, einer der Ausnahme-Romane des Jahres." (Tobias Becker, Spiegel Online)
"Das Zimmer und Das Haus sind einzigartige Romane, geschrieben mit jener Besessenheit, die große Literatur ausmacht. Die Evokation von Kindheitsträumen, in denen Weltbilder entstehen, gelingt erzählerisch und sprachlich so überzeugend, dass man die nächsten Bände herbeisehnt und die meisten der generationenübergreifenden Familienepen, die den Buchmarkt derzeit überschwemmen, liebend gern zur Seite legt." (Rainer Moritz, Neue Zürcher Zeitung)

 

Andreas Maier
Foto: Jürgen Bauer

 

Andreas Maier

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